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Von: Constanze Julita
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Das Ruhrgebiet ist bekannt für seine zahlreichen Haldenlandschaften mit spektakulären Aussichten – manche davon auch mit ungewöhnlichen Skulpturen.
Hamm – Ursprünglich bestand das Ruhrgebiet aus flachem Land. Doch durch den Berg- und Kohleabbau haben sich über viele Jahrzehnte hinweg sogenannte Halden in NRW gebildet – eine künstliche Aufschüttung. Heutzutage dienen diese Halden als Naherholungsgebiet und stehen für Erkundungstouren offen. Dabei gibt es einiges zu entdecken: ein riesiges Tetraeder, bunte Pfeiler oder eine 15 Meter hohe Stahlplatte. Aber nicht nur auf den zahlreichen Halden geht es hoch hinaus, sondern auch in der Elfringhauser Schweiz in der Nähe von Hattingen. Dort können sich Besucherinnen und Besucher auf Wanderwege freuen, die eine Hügellandschaft von bis zu 300 Meter Höhe messen.
Tetraeder Halde in Bottrop: Geometrische Figur versteckt spezielle Form
Adresse: | Beckstraße 57a, 46238 Bottrop |
Höhe über NN: | 114 Meter |
Höhe der Aufschüttung: | 73 Meter |
Fläche: | 33 Hektar |
Im Jahr 1995 war die Tetraeder Halde in Bottrop die Erste, deren Berg ein Kunstwerk erhielt. Damals erbaute der Architekt Wolfgang Christ in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Bollinger und Grohmann und Dortmunder Rüter GmbH ein Tretraeder aus 210 Tonnen Stahl und Rohren sowie einer Länge von 1500 Metern. Das pyramidenförmige Bauwerk ist mit seinen 60 Metern Höhe ein ausgezeichneter Aussichtspunkt.
Für Geometrie-Fans dürfte der Tetraeder, der seinen Namen der gleichnamigen geometrischen Figur verdankt, besonders interessant sein: In der Mitte des Bauwerks steckt eine spezielle Form. Dabei handelt es sich nicht nur um eine einfache Pyramide, sondern ähnelt der speziellen sogenannten Sierpinski-Pyramide, dem dreidimensionalen Gegenstück desSierpinski-Dreiecks. Dadurch unterteilt sich der Tetraeder in vier kleine Tetraeder, was wiederum in der Mitte der Skulptur ein Oktaeder ergibt.
- Anfahrt mit dem Auto: Die Tetraeder Halde erreicht man über die A42 am Autobahnkreuz 13 Essen Nord zur Gladbecker Straße in Richtung Gladbeck/ Dorsten. Daraufhin muss man links auf die Horster Straße in Richtung Bottrop Boy, dann wieder links auf die Gabelsberger Straße und anschließend rechts auf die Batenbrockstraße. Wenn man noch ein Mal links auf die Beckstraße fährt, befindet sich dort unterhalb der Halde ein Parkplatz.
- Anfahrt mit den ÖVPN: Am Bottroper Hauptbahnhof kann man mit der Buslinie 262 in Richtung Eigen Markt bis zur Haltestelle Arnsmannstraße fahren. Dort muss man noch bis zur Beckstraße laufen. Anschließend führt der Rad- und Fußweg direkt zur Halde.
Berge, Altstädte und Parks
Wer in den Sommerferien auf der Suche nach einem Ausflugsziel ist, wird in NRW sicherlich fündig.
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Hunderte bemalte Holzpfähle an der Halde Haniel in Bottrop
Adresse: | Halde Haniel, 46242 Bottrop |
Höhe über NN: | 185 Meter |
Höhe der Aufschüttung: | 120 Meter |
Fläche: | 114 Hektar |
Die Halde Haniel zwischen Bottrop und Oberhausen zählt zu einer der höchsten Halden im Ruhrgebiet. Dabei fasziniert nicht nur die Panoramaaussicht, sondern auch die 100 „Totems“ des Künstlers Agustín Ibarrola, die am Haldenkamm in den Himmel ragen. Bei den Holzpfählen handelt es sich um bemalte Eisenbahnschwellen, die aus der ehemaligen Zeche stammen. Hierbei wollte der Künstler mehrere Verbindungen schaffen: Industrieraum und Natur, Technologie und Industrialisierung, Glaube und Hoffnung.
Mit 185 Metern über null ist allein die Höhe der Halde genug Anlass für ein Gipfelkreuz. Dieser ist Teil des 1995 eingeweihten Kreuzweges, den die Ordensfrau Tisa von Schulenburg gemeinsam mit dem Oberhausener KünstlerAdolf Radecki sowie Auszubildenden des Bergwerks geschaffen hat.Gleichzeitig zählt die Halde Haniel mit seiner Landschaft zu den schönsten Parks im Ruhrgebiet.
- Anfahrt mit dem Auto: Von der A2 kommend muss man bis zur Ausfahrt 1 Oberhausen-Königshardt fahren. Um den Parkplatz „Zeche Franz Haniel“ zu erreichen, muss man aus allen Richtungen kommend links auf die Fernewaldstraße Richtung Bottrop abbiegen. Nach rund 700 Metern auf die Dorstener Straße. Daraufhin muss man über die Fernewaldstraße die Autobahn überqueren und am Zechengelände links Richtung Pförtnerhaus abbiegen. Dort weist ein Schild nach links auf den Parkplatz Halde Haniel.
- Anfahrt mit dem ÖPNV: Die Halde Haniel erreicht man vom Duisburger, Oberhausener und Essener Hauptbahnhof mit dem RE5, RE19 und RE49 bis Oberhausen Sterkrade. Von dort fährt man mit der Buslinie 952 bis zur Everslohstraße oder mit der Buslinie 962 bis Kleekamp.
Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg: Achterbahn-Gefühle auf dem „Tiger & Turtle“
Adresse: | Ehinger Straße, 47249 Duisburg |
Höhe über NN: | 86 Meter |
Höhe der Aufschüttung: | 49 Meter |
Fläche: | 48 Hektar |
Auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Duisburger Süden thront eine besonders spektakuläre Skulptur: Es ist die „Achterbahn“ des Ruhrgebiets. Denn die Aussichtsplattform „Tiger & Turtle Magic-Mountain“ erinnert mit einer Gesamtlänge von 220 Metern an eine begehbare Achterbahn. Diese wurde von der Künstlerin Heike Mutter und dem Künstler Ulrich Genth entworfen. 2010 gewannen sie mit ihrem Entwurf den internationalen Wettbewerb zur Gestaltung einer Landmarke im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR 2010.
Das Bauwerk ist über 20 Meter hoch und der maximal erreichbare Punkt für Fußgänger liegt auf einer Höhe von 13 Metern. Dabei wird das Kunstwerk von insgesamt 880 LED-Leuchten angestrahlt. Bei Nacht also ein absoluter Hingucker.
- Mit dem Auto: Anfahrt über Ehinger Straße oder Kaiserswerther Straße, 47249 Duisburg. Der Angerpark verfügt zwar über keine eigenen Parkplätze. Die Website verweist aber auf ausreichende Parkmöglichkeiten in den umliegenden Wohngebieten.
- Mit demÖPNV: Straßenbahnlinie 903, Haltestelle „Tiger & Turtle“
Windkraftanlage auf der Halde Lohberg-Nord in Dinslaken
Adresse: | Hünxer Str. 374, 46537 Dinslaken |
Höhe über NN: | 111 Meter |
Höhe der Aufschüttung: | 85 Meter |
Fläche: | 73 Hektar |
Erst im Jahr 2005 wurde die Halde Lohberg-Nord aus dem Bergmaterial der zuvor geschlossenen Zeche etwas außerhalb von Dinslaken aufgeschüttet. Die Halde soll zu einem grünen „Tor zum Ruhrgebiet“ werden. Dafür wurde eine Windkraftanlage auf dem Gipfel der Halde aufgestellt, dass etwa 2.500 Haushalte mit Energie versorgen soll.
Heute verbindet der Bergpark die Siedlung Lohberg mit der 73 Hektar großen Halde Lohberg-Nord. Insgesamt ist das Areal für Wanderer, Radfahrer, Mountainbiker und Reiter geeignet, die sich auf dem Geländer erholen können.
- Anfahrt mit dem Auto: Den Bergpark der Halde Lohberg-Nord erreicht man auf der A3 über die Ausfahrt 8 Dinslaken-Nord. Im folgenden Kreisverkehr muss man rechts in die Ober-Lohberg-Allee biegen. Am nächsten Kreisverkehr befindet sich bereits das Gelände inklusive Parkplätzen.
- Anfahrt mit den ÖVPN: Die Halde Lohberg-Nord erreicht man mit dem RE5, RE 19 oder der RE 49 bis Dinslaken. Von dort fährt man mit den Bussen der LinienSB3, 19, 71, 75 oder 915 bis Schacht Lohberg oder Bergpark Lohberg.
Schurenbachhalde in Essen: 15 Meter hohe Stahlplatte ragt in den Himmel
Adresse: | Emscherstraße, 212 45329 Essen |
Höhe über NN: | 86 Meter |
Höhe der Aufschüttung: | 49 Meter |
Fläche: | 48 Hektar |
Da die Schurenbachhalde erst 1986 nach der Stilllegung der Zeche Zollverein in Essen zum „Waldpark Schurenbach“ umgestaltet wird, zählt sie zu einer der jüngsten renaturierten Halden der Region. Im Zuge der Übernahme des Regionalverbands Ruhr wurden 250.000 Gehölze gepflanzt, Bänke aufgestellt und Wiesen sowie Wanderwege angelegt. Im Jahr 1996 wurde der amerikanische Bildhauer Richard Serra mit der künstlerischen Umgestaltungen der Schurenbachhalde beauftragt.
Auf Wunsch des Künstlers wurde das Plateau der Halde mit schwarzem Schotter zu einer vegetationslosen, konvex gewölbten Fläche geformt. Dort ragt nun seit 1998 eine fast 15 Meter hohe, knapp vier Meter breite und 13 Zentimeter dicke Walzstahlplatte aus Cortenstahl in den Himmel.
- Anfahrt mit dem Auto: Die Schurenbachhalde liegt an der A42 und der Abfahrt 14 Essen-Altessen. Von hier aus muss man auf die Heßlerstraße abbiegen und unter der Autobahn hindurchfahren. Nach ca. 1,2 Kilometer muss man links auf die Emscherstraße abbiegen. Hinter der Autobahnbrücke führt eine linke Treppe auf die Halde Schurenbach bis zum Gipfel.
- Anfahrt mit den ÖVPN: mit der U11 vom Essener Hauptbahnhof oder mit dem RE3 oder der S2 von Essen-Altenessen zum Bahnhof Richtung Gelsenkirchen-Buerer Straße bis zur Heßlerstraße.
Außergewöhnliche Skulptur „Himmelstreppe“ ziert die Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen
Adresse: | Virchowstraße/Leithestraße, 45886 Gelsenkirchen |
Höhe über NN: | 106 Meter |
Höhe der Aufschüttung: | 53 Meter |
Fläche: | 18 Hektar |
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich auf natürlichem Wege eine Waldlandschaft auf dem ehemaligen Zechengelände Rheinelbe entwickelt. Dabei bildet die Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen mit ihrer Himmelstreppe den Höhepunkt. Der Berg der Halde lässt sich in zwei Hauptterrassen gliedern, die die Halde zu einem Tafelberg verwandeln. Dabei zieren vor allem junge Birken und Sanddornen den unteren Teil, während der obere fast vegetationsfrei ist.
Auf dem etwa 20 Meter hohen Spiralberg befindet sich die rund zehn Meter hohe Himmelstreppe. Diese wurde aus den Betonrelikten der Dortmunder Zeche Fürst Hardenberg geformt und ragt wie ein Tempel in den Himmel.
- Anfahrt mit dem Auto: Von der A40 kommend muss man die Ausfahrt 28 Gelsenkirchen nehmen und dort auf die B227 Haltener Straße in Richtung Gelsenkirchen. Nach ca. 600 Meter biegt man in die Kemnastraße abbiegen, geradeaus über die Ampel und dem Straßenverlauf bis zur Leithestraße folgen. Dann befindet sich nach ein paar hundert Meter der Haldenzugang sowie Parkplatz.
- Anfahrt mit den ÖVPN: Mit der Straßenbahnlinie 302 in Richtung Buer Rathaus erreicht man die Halde Rheinelbe über den Hauptbahnhof Bochum bis zur Gesamtschule Ückendorf.
(cj)